Die AG Wohnen/Leben/Quartier in Lehe unterwegs
Zu einem Erlebnisspaziergang durchs Quartier Lehe lud die Arbeitsgruppe „Wohnen, Leben, Quartier“ des Netzwerk Inklusives Bremerhaven Ende Juli ins Quartier Goethestraße ein.
Dazu konnten Quartiermeisterin Miriam Gieseking, Klaus-Martin Hesse (Sozialdezernat), und Lars Müller (Amt für Menschen mit Behinderungen) ausgewiesene Experten aus den Bereichen Wohnungswirtschaft und Projektentwicklung begrüßen.
Ziel des Rundgangs war es, sich über die Möglichkeiten des Wohnens und Lebens für Menschen mit Behinderungen im Bereich der Goethestraße zu informieren. Fazit: In der Goethestraße tut sich was. Bei Neubauten aber auch bei Altbausanierung wird versucht, auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen einzugehen.
So gibt es auf dem neugestalteten Platz zwischen Kistner- und Goethe-straße ins Pflaster eingearbeitete Leitstreifen für Menschen mit einer Sehbehinderung. In der Kistner-straße erleichtern abgesenkte Bordsteine die Straßenüberquerung mit Rollstuhl oder Rollator.
Über die besondere soziale Situation im Goethequartier informierte Heiko Janßen von der Eigentümergemeinschaft. „Uns liegt der Erhalt dieses Gründerzeitquartiers mit seinen beeindruckenden Fassaden besonders am Herzen“.
Von den Schwierigkeiten, durch Mieteinnahmen Baumaßnahmen zu finanzieren, berichtete Markus Wickmann von der Stäwog. Die städtische Baugesellschaft engagiere sich jedoch weiterhin bei der Aufwertung des Quartiers, sei aber in Bezug auf inklusives Wohnen durch die Architektur der alten Häuser oftmals begrenzt. Wie zumindest barrierearmes Wohnen funktionieren kann, konnte im sanierten Wohnhaus in der Heinrichstraße 34 besichtigt werden.
Das Goethequartier ist in Bezug auf inklusives Wohnen auf einem guten Weg, allerdings sind noch viele Hausaufgaben zu erledigen, darüber herrschte Einigkeit bei den Teilnehmer:innen des Rundgangs. Eine dieser Hausaufgaben liegt direkt vor der Tür der Quartiersmeisterei in der Goethestraße 44. Zwar sind dort Rampen für Rollstühle vorhanden, können aber wegen der zu großen Neigung und des nicht bündigen Abschlusses nicht benutzt werden, wie ein Test vor Ort ergab.
Foto und Text Otto Oberstech