Sonderausstellung "mittendrin - Zwischen Behinderung und Selbstbestimmung" im Historischen Museum Bremerhaven vom 15.05. bis 21.09.2025
Was ist schon normal? Unsere Sonderausstellung widmet sich dem Leben von Menschen mit Behinderung seit den 1950er Jahren in Bremerhaven. Wir zeigen Hürden und Barrieren auf, wechseln Perspektiven und fragen, wie eine inklusive Gesellschaft aussehen könnte.
mittendrin. Zwischen Behinderung und Selbstbestimmung - Historisches Museum Bremerhaven
Nur Hürden und Barrieren? Oder sind wir doch auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft? Die Sonderausstellung geht der Frage nach, wie sich das Leben von Menschen mit Behinderung seit den 1950er Jahren verändert hat. Anlass dafür ist das 50-jährige Jubiläum der Elbe-Weser Welten gGmbH in Bremerhaven.
Die Sonderausstellung beleuchtet unterschiedliche Alltagsthemen wie Bildung, Arbeit, Freizeit, Wohnen und Partnerschaft in ihrer historischen Entwicklung und mit einem Blick auf die aktuelle Situation. Bilder und Filme geben Einblicke in die Arbeit in einer Werkstatt für behinderte Menschen, in eine Wohnstätte und erinnern an Aktionen der Behindertenbewegung.
Ausgangspunkt ist die Frage des Umgangs der Gesellschaft mit Behinderung. In der Nachkriegszeit wurde versucht, möglichst viele sogenannte „Kriegsversehrte“ in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Nach den Erfahrungen mit den Medizinverbrechen des Nationalsozialismus wurden Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung lange nicht mitgedacht. In den 1960er Jahren entstanden daher durch engagierte Elternverbände und Initiativen besondere Angebote.
Doch regte sich seit den 1970er Jahren auch Kritik an den Sondereinrichtungen und es kam zu einem Perspektivwechsel: Behinderung gilt nicht mehr als persönliches Defizit, sondern entsteht, weil es in der Gesellschaft Barrieren gibt. Mit einem Brettspiel lassen sich diese Hürden anschaulich nachvollziehen. Die Ausstellung lädt aber auch zum Träumen ein: Wie könnte eine inklusive Gesellschaft aussehen, welche Voraussetzungen bräuchte es dafür? Besucher*innen haben die Möglichkeit, ihre Ideen aktiv einzubringen.
Gemäß dem Motto „Nicht über uns ohne uns“ waren an der Vorbereitung viele Menschen und Organisationen in Bremerhaven beteiligt. Eine besondere Rolle spielt eine Arbeitsgruppe der Elbe-Weser Welten, die bei der Auswahl der Themen und Inhalte ihre Eindrücke und Erfahrungen einbrachte.
Der Besuch regt zum Nachdenken, Mitmachen und zum Perspektivwechsel an. Ein umfangreiches Begleitprogramm mit Führungen, Vorträgen, Konzerten und Mitmachaktionen ist in Planung.
Barrierefreiheit
Die Ausstellung wird im Erdgeschoss und Obergeschoss präsentiert. Alle Ausstellungsbereiche können mit dem Rollstuhl besichtigt werden.
An allen Stationen der Ausstellung gibt es eine Zusammenfassung in Leichter Sprache.
An der Kasse können ein Rollator, ein Rollstuhl sowie Lesebrillen kostenlos ausgeliehen werden. Es stehen leichte Hocker für den Rundgang zur Verfügung.
Sonderaktion
Während der Sonderausstellung erhalten alle Besucher*innen mit Schwerbehindertenausweis freien Eintritt.
Workshops für Schulklassen
Für Schulklassen bieten wir zwei Workshops zum Thema Inklusion an, die etwa 90 Minuten dauern. Für städtische Bremerhavener Schulen übernimmt das Schulamt die Kosten.
Alles normal?
Eine spielerische Begegnung mit dem Thema Inklusion
Zielgruppe: Jg 4–7 und außerschulische Gruppen
Info und Anmeldung zum Workshop „Alles normal?“
Perspektivwechsel
Ein Workshop zu Vielfalt, Vorurteilen und Inklusion
Zielgruppe: Jg 8–12, auch Berufsschulen und außerschulische Gruppen
Info und Anmeldung zum Workshop „Perspektivwechsel“
Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Gebleitprogramm finden Sie hier: mittendrin. Zwischen Behinderung und Selbstbestimmung - Historisches Museum Bremerhaven